Farbe wir allzu oft nur als dekorative letzte Schicht im Entwurfsprozess begriffen. Der Entwurf COLOUR am Lehrstuhl EDa (Entwurf und Darstellung) darf als Gegenposition begriffen werden: Im Zusammenklang von Raum und Farbe, und nicht zuletzt aus der Farbe heraus, wollen architektonische Konzepte entwickelt werden. Die Wirkung von Farbe im Zusammenspiel mit Raum wird in variierenden, wiederkehrenden Konfigurationen analysiert und inszeniert. Für vier Räume an vier unterschiedlichen Orten mit grundsätzlich gleicher Geometrie und Funktion werden jeweils architektonische Konzepte entwickelt, die die Spezifikationen des Ortes aufgreifen, atmosphärisch verdichten und nicht zuletzt einen immanenten Bezug unter den vier Orten herstellen. Alle vier Entwürfe werden skizzenhaft visualisiert, beschrieben und in unmittelbare Beziehung zueinander gesetzt. Eines der Konzepte wird vertieft bearbeitet, wobei funktionale Anforderungen des Ortes, wie Beleuchtung, Erschließung, Materialwahl, Mobiliar etc. harmonisch in das Gesamtkonzept zu integrieren sind. (EDa)

Das Areal rund um die Pinakotheken in München ist von starken Kontrasten geprägt. Hier treffen das Alte, Vergangene und das Junge, Gegenwärtige aufeinander. Tagsüber dominieren die mächtigen Bauten mit großzügigen Freiflächen. Nachts treten die Gebäude zurück, und das Innere der Museen tritt nach Außen. Beleuchtete Fenster strahlen warmes Licht auf die Freiflächen, die im Schutz der Dunkelheit zur Bühne für die jungen Menschen werden. Der Entwurf baut auf den verschiedenen atmosphärischen Zuständen des Ortes auf und setzt sich mit der Wechselwirkung zwischen Gegenwart und Vergangenheit auseinander. Die Vergangenheit bildet den Rahmen, in dem wir uns bewegen. Alltägliche Elemente aus dem öffentlichen Raum, bilden die Bühne und setzen den Fokus auf die Gegenwart. Die Darsteller auf der Bühne, verkörpern das Gegenwärtige. Es entsteht eine wechselseitige Beziehung zwischen - Tag und Nacht - Rahmen und Bühne - Vergangenheit und Gegenwart. (Leoni Haslberger und Helen Müllejans)