TA – Drei Interventionen am Alten Südlichen Friedhof in München,
Linlin Deng
Das Projekt TA befasst sich mit der neuen Entwicklung von Friedhöfen. Friedhöfe sind bekanntlich Spiegelbild der Gesellschaft.
Der Alte Südfriedhof in München ist ein passendes Beispiel dafür, in welche Richtung sich die neue Entwicklung der Friedhöfe bewegt und wie ein offenerer Umgang mit dem Tod stattfinden kann. Der Alte Südfriedhof in München ist mittlerweile zu einer Erholungsstätte geworden. Eine neue Art des Parks entsteht hier. Menschen jeden Alters verkehren am Alten Südfriedhof und verbringen dort ihre Zeit, um in sich zu kehren, eine Pause zu machen, zu spielen, zu essen und nutzen ihn als Treffpunkt. Der Alte Südfriedhof unterscheidet sich sehr zu normalen Parks. Die Gräber, die Natur, der Wind, die Tiere, das Licht – alle diese Charakteristiken des Alten Südfriedhofs ergeben zusammen eine räumliche Atmosphäre, die den Menschen dazu bewegen, sich selbst wieder näher zu kommen und einen Moment Innezuhalten. Eine Atmosphäre, die man nicht ganz verstehen kann, aber spürt.
Ein offenerer Umgang mit dem Thema Tod findet also statt und regt den/die BesucherInnen an, das Leben vielleicht aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ein Blickwinkel, welcher der sehr präsenten andauernden Stimulierung im modernen digitalen Zeitalter entgegenwirken kann. Es erscheint nur als sinnvoll einen solchen Ort zu fördern und diesem mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Der Alte Südfriedhof und auch andere bestehende Friedhöfe in der Stadt sind eine Bereicherung für die Gesellschaft und grüne Lungen der Stadt. Das Weiterdenken der bestehenden Architektur ist mit dem Hintergrund des akuten Klimawandels unausweichlich und wichtig. Die Förderung des Erhalts von bestehenden Friedhöfen soll daher mit dieser Arbeit untersützt werden.
Es wurden drei Interventionen ausgearbeitet, welche zur Wahrnehmung und Reflektion der architektonischen Räume am Alten Südfriedhof in München anregen sollen und auf die neurartigen Bedürfnisse der dortigen BesucherInnen eingehen. Als Anhaltspunkte dienten dabei eine Analyse der BesucherInnen und die tiefere Beschäftigung mit der Geschichte des Ortes aus architektonischer Sicht. Die Beschäftigung mit dem besonderen Ort des Alten Südfriedhofs und der Qualität der Bauten Hans Döllgasts führte zu dem Entwurf eines Tisches, eines Trinkbrunnens und einer runden Bank, welche die Materialzusammensetzung des Untersberger Marmors und Stahl aufweisen. Diese Materialen nehmen Bezug auf die bestehende Architektur ein.