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Entwurf eines Gemeinschaftsraums für die Maria Magdalena Sheltered Workshops in Kenia, 

Eva Henle

2016 hatte ich die Chance, einen genaueren Eindruck zumindest eines kleinen Fleckchens des großen Kontinents Afrika zu bekommen. Für vier Monate durfte ich in einem Dorf in Kenia, in Munyu, als Mitarbeiterin bei den Behindertenwerkstätten vor Ort, zu Gast sein. Zu der Zeit wurde gerade die Holzwerkstatt gegründet und gebaut, für mich als Schreinerin also ein guter Zeitpunkt. Als erste Behindertenwerkstatt in ganz Kenia sind die Maria Magdalena Sheltered Workshops ein Pilotprojekt. Menschen, die mit körperlichen und vor allem geistigen Einschränkungen geboren werden, werden in Afrika bis heute oft als minderwertig eingestuft. Sie gelten als Schande für die Familie. Häufig werden Säuglinge getötet, Kinder weggesperrt, ausgebeutet, missbraucht und misshandelt. Leider sind sie auch wirtschaftlich gesehen für die meisten Familien nicht tragbar. Dementsprechend positiv ist die Stimmung auf dem Phase2 Campus. Besonders die Eltern sind sehr dankbar, ihre Kinder in einem geschützten Umfeld zu wissen.

Das Lernen und Arbeiten der jungen Menschen mit Behinderungen steht im Zentrum des Pilotprojekts. Die Mitarbeiter arbeiten nicht nur auf dem Campus, sondern leben auch dort. Sie kochen und essen gemeinsam, lernen Aufgaben im Haushalt zu übernehmen und unternehmen Ausflüge. Die Betreuer und Sozialarbeiter sind 24h vor Ort. Den Namen Phase2 trägt das Projekt, weil es an die Phase1, die örtliche 
Behindertenschule anschließt.

Projekt:Bachelorarbeit
Thema:Phase 2
Zeitraum:SoSe 2019