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Let in the light – and obstruct my view, 

Helen Müllejans

Wie kann ein Raum für eine bestimmte Musik aussehen?
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Herangehensweisen einen Bezug zwischen Architektur und Musik herzustellen. Es kann darum gehen als Musiker*in oder Künstler*in durch Klang erlebbare Räume zu schaffen. Es kann aber auch darum gehen, als Architekt*in Raum zu schaffen, der sich insbesondere unter akustischen Aspekten seiner Form und Gestaltung nähert oder – und dahin wollen wir den Blick wenden – Raum zu schaffen, der zwar akustische Argumente nicht außen vorlässt, sich aber gestalterisch insbesondere mit der atmosphärischen Spezifizierung von Räumen für eine bestimmte Musik oder Musikdarbietung auseinandersetzt.

Mit dem Projekt (Spiel)Räume steigen die Teilnehmer in die Spannungswelt zwischen Architektur und Musik. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht explizit auf Räumen für die Darbietung von Musik, sondern auf Raum (oder Räumen), zum Konsumieren einer bestimmten Musik, oder auf Raum, der aus Aspekten, Elementen oder Charakterzügen einer bestimmten Musik abgeleitet wird.

Im Projekt von Helen Müllejans stülpt die Studentin ein Gewächshaus über den bestehenden Pavillon und schafft so einen Innenraum, der als Bar tags und nachts völlig unterschiedliche Atmosphären anbietet. Tageslicht wird durch das Gewächshaus dosiert, reduziert und getrübt. Nachts wird der Innenraum indirekt und mit atmosphärischer Dichte durch angestrahlte Pflanzen erleuchtet. Die Bar ist somit nicht nur ein Ort für „Nachtschwärmer“, sondern auch für „Wildbienen“.
 

Lehrstuhl:Entwurf und Darstellung
Lehrende:Prof. Katja Knaus, Georg Brennecke, Natalie Weinmann
Projekt:Semesterarbeit
Thema:(Spiel)Räume
Zeitraum:SOSE 2020