2021
Weird Munich
AkademieGalerie
Jeweils im Wintersemester machen sich Studierende im dritten Semester des Studiengangs Innenarchitektur der Akademie der Bildenden Künste München im Rahmen des Projekts „Looking for Weirdness“ auf die Suche nach Orten, die deren Auffassung nach als „weird“ bezeichnet werden dürfen – also als verrückt, schräg, merkwürdig, abgedreht, ungewöhnlich, unheimlich, schrullig, ulkig, gruselig, übernatürlich, ausgefallen, eigenartig, seltsam, komisch, sonderbar und/oder bizarr. Innerhalb der Klasse werden die im Stadtraum aufgefundenen Situationen intensiv diskutiert und deren räumliche Charakteristika herausgearbeitet. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der zeichnerischen Auseinandersetzung. Durch das geometrische Durchdringen jedes noch so kleinen Details kann die atmosphärische Wirkung der Orte verinnerlicht und greifbar werden. Das Medium der Zeichnung wird zu einer Form des Diskurses mit dem Vorgefundenen. Sie vermag so die unterschiedlichen Ebenen eines Ortes sichtbar werden zu lassen, etwa dessen Entwicklung in einem bestimmten Zeitraum oder wie er von seinen Nutzer*innen bespielt wird.
Die Findungen werden also mittels der Technik der Zeichnung dokumentiert. Zeichnung wird hier aber nicht als allein deskriptives Medium verstanden, das lediglich einen Istzustand transportiert, vielmehr ist sie spekulativer Akt und Dokument einer persönlichen Suche nach den Geschichten, die in die Orte eingeschrieben sind, nach Potentialen, die in ihnen schlummern.
Im Rahmen der Ausstellung werden zum einen Zeichnungen der letzten drei Jahre Weird Munich gezeigt und zum anderen werden erstmals die ersten beiden Ausgaben des Weird Munich Catalogues präsentiert, die jeweils die Arbeiten eines Semesters zeigen.
Der Weird Munich Catalogue wird herausgegeben von Prof. Katja Knaus und Georg Brennecke. Unterstützt wurde das Projekt durch die Lehrbeauftragten Caroline Perret und Friederike Daumiller. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Friederike Daumiller und Sophia Schneider konzipiert. Konzeption und Gestaltung des Weird Munich Catalogues stammt von Pasqual Schillberg mit Unterstützung von Birgit Henne.